ja, das hört sich im ersten Moment als viel an. Ist es natürlich auch – andererseits auch nicht. Es sind ca. 250 EUR. Dafür haben wir Schulsachen, Schulbücher und Hefte für ein ganzes Viertel-Jahr eingekauft. Einige Bücher mussten wir noch nachbestellen. Diese bringt Alex auf einer seiner nächsten Fahrten in das Dorf.
Wir dürfen hier auch wieder viel lernen. Dürfen uns auf die Mentalitäten hier einstellen, nicht nur auf die der Laoten, sondern viel mehr auf die der Menschen denen wir ‹helfen› wollen. Alles will wohl bedacht sein, jeder Schritt. Wir wollen niemanden bevormunden, niemandem sagen wie wir meinen wie es besser geht. Was wissen wir denn? Wir wissen wie wir meinen wie es in Europa funktioniert – das hat aber mit hier gar nichts zu tun. Bedenken wir doch nur, dass hier aufgrund der langen Vorherrschaft von Kolonialismus, Vietnam-Krieg, dann später Kommunismus, keine Zivilgesellschaft, kein zivilgesellschaftliches Engagement entstanden ist. Alles wurde von ‹oben› geplant, bedient und verteilt. Eigeninitiative wurde nicht nur nicht gefördert – die Individualität des Einzelnen wurde geradezu behindert – war nicht erwünscht.
Alex erzählte ein praktisches Beispiel. Unsere beiden Gesprächspartner im Dorf sind der Lehrer und der Dorfälteste. Würden wir jetzt einfach zum Schulhausbau ein paar Sack Zement mit dem nächsten Boot ins Dorf schicken – kämen diese zwar an – entstehen würde aber das Haus des Dorfältesten.
Deshalb ist es wichtig, dass alles was wir fördern nur direkt in der Schule mit den Schülern stattfindet. Morgen gehen wir nochmal auf Einkaufstour – für die Schüler stehen Schuhe und weitere Alltags-Dinge an.
Gestern haben wir auch Zahnbürsten, grosse Zahnpasta-Tuben und Seifen gekauft. Der Morgen in der Schule beginnt damit, dass sich die Schüler waschen, Zähneputzen etc. – in der Schule – nicht daheim in der Hütte! Der Lehrer verwaltet alles, nur so ist gewährleistet, dass alles wirklich den Kindern zugute kommt und nicht das eine oder andere weiterverkauft wird – nicht von den Kindern – die wollen lernen – das würde alles zu hause passieren.
Ursprünglich dachten wir, dass es wichtig ist, dass die Kinder Englisch lernen. Das stimmt natürlich auch. Realität ist aber, dass die meisten bis jetzt nicht mal laotisch sprechen – sie sprechen in ihrer Stammessprache, leben in Laos und hätten keine Chance sich z.B. in Luang Prabang zu verständigen. Ergo haben wir laotische Lesebücher gekauft.Entschieden hat das der Lehrer!
Das was wir hier in einem Dorf starten – wir können nicht giesskannenmässig vorgehen – ist auf Dauer angelegt. Wenn die Kinder laotisch lesen und schreiben können, ist erst der nächste Schritt dran – Englisch. Die Bücher gibt es schon – die warten im Laden auf die wissbegierigen Kinder. Wir sind sehr gespannt auf das was uns am Freitag im Dorf erwartet. Hoffentlich können wir uns halbwegs gut verständigen – in der ersten halben Stunde ist der laotische Tour-Guide von Alex› Schiffstour dabei – aber dann sind wir auf uns gestellt. Wir sind gespannt. Was wird von uns erwartet – oder was erwarten wir und es wird vielleicht gar nicht erfüllt. Wir lernen und bleiben dran.
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Hallo Birgitt und Adolf, schön wie wir daheim dabei sein können, beim Einkaufen und bei den Erfahrungen, die Ihr dort macht. Danke!
Liebe Grüße von Marina und Eugen